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Mast-Port mit Flüssigfütterung – Beispiel in Schleswig-Holstein (Mai 2006)

Gebaut wurde ein Atlantic Mast-Port für die Vor- und Endmast. Die Anlage besteht aus 2 Reihen mit  jeweils 18 Abteilen. Es handelt sich um einen strohlosen Stall auf Vollspalten für 540 Endmasttiere (1,00 qm/ Endmasttier).

Dieser Atlantic Stall gehört zur neuen Generation, die jetzt vollständig in Deutschland produziert wird. Die Elemente werden in einer neuen Fertigungsstrasse bei Schleswig produziert. Einige verzinkte Bauteile  wurden zudem durch Edelstahl ersetzt. Durch den Umzug der Fertigung nach Deutschland wurden die Abmasse der Abteile geringfügig geändert.

Der Mast-Port stellt eine Weiterentwicklung von Kaltstallsystemen dar. Im eigentlichen Sinne handelt es sich nicht um einen Außenklimastall, da die Tiere nicht im Außenklima, also ohne Auslauf,  gehalten werden. Wie die meisten herkömmlichen Ställe wird der Mast-Port auf Spalten betrieben, benötigt aber dennoch weder Heizung noch Zwangsentlüftung, kann also mit minimalem Energiebedarf betrieben werden. Zudem ist jedes Abteil vom Frontgang leicht einzusehen, was die Tierkontrolle, im Gegensatz zu den gängigen Außenklimaställen, sehr einfach und übersichtlich macht.

Die Fütterung erfolgt als Sensor Flüssigfütterung (Fa. Weda) über VA-Tröge zwischen den Abteilen. Die Anlage für die Flüssigfütterung ist auf dem Betrieb bereits in anderen Ställen vorhanden, so dass nur ein weiterer Förderkreis angeschlossen werden mußte. So konnte für den neuen Aussenklimastall eine sehr günstige Futterversorgung erstellt werden. Bei der Flüssigfütterung im neuen Stall handelt es sich um eine Sensor gesteuerte ad-libitum Fütterung (Restlosfütterung vom Typ Brauchwassererstz plus), die eine Versorgung von unterschiedlichen Futterzusammensetzungen im gleichen Rohrkreis ermöglicht.

Der Atlantic Mast-Port kann im Gegensatz zu anderen Kaltställen in Reihen hintereinander aufgebaut werden. Hier wurden 2 Reihen mit jeweils 18 Abteilen erstellt. Die Abteile und der Kontroll- und Treibegang vor den Abteilen sind voll unterkellert.

Der Unterbau für den Stall wurde durch einen Fremdfirma erstellt. Die Abteile sind mit einem 0,50 m tiefen Wechselstausystem unterkellert, wobei als Abflüsse pro Abteil 2 Niro Schieber mit einem Kunststoff-Schieber angebracht sind. Der Kanal unter dem Kontroll- und Treibegang hat eine Tiefe von 1,20 m. Abteile und Treibegang sind mit Beton-Vollspaltenböden ausgelegt, wobei in den Abteilen nach geltender Verordnung 1/3 „Ökospalten“ eingesetzt werden.


Jedes Abteil hat eine Breite von 2,50m und ist 6,32m lang. Abzüglich Futtertrog ergibt sich somit eine Abteilfläche von ca. 15,00 qm. Auf diesem Betrieb wird den Mastschweinen eine Fläche von 1,00 qm/Tier zur Verfügung gestellt. Bei einer höheren Besatzdichte können auf anderen Betrieben entsprechend mehr Tiere pro Abteil gehalten werden (abhängig von den geltenden Landesverordnungen). Die Abteile bestehen aus werkseitig vorgefertigten Elementen, die auf der Baustelle nur noch zusammengesteckt und verschraubt werden müssen. Für diesen Stall genügte eine Bauzeit ab Fundament von 6 Tagen.
 
Die Elemente sind eine Holzständerkonstruktion, die in allen, den Schweinen zugänglichen Bereichen mit Minerit Platten verkleidet ist, um neben einer hohen Feuchtigkeitsaufnahmekapazität auch eine einfache Reinigung zu ermöglichen. Alle Abteile sind isoliert. Das Dach ist mit kunststoffbeschichtetem Trapezblech eingedeckt. Vom Treibegang aus können die Abteile über Flügeltüren (isoliert) vollständig geöffnet werden. In der Mitte der Buchten befindet sich eine zusätzliche Klappe, die für die Vormast einen wärmeren Ruhebereich schafft. So kann auch in diesem 1-Klmastall  ein wärmerer Liegebereich und ein Bereich mit einem gedämpften Aussenklima geschaffen werden.

Die Schrägdachkonstruktion ermöglicht auch bei Windstille eine Thermik in den Abteilen, die eine hohe Luftaustauschrate gewährleistet. Tier und Betreuer haben somit in diesem Stalltyp Zugang zu wesentlich mehr Frischluft als in herkömmlichen Ställen.

Die Temperatur wird über die automatischen Lüftungsklappen an der Front- und Rückseite der Abteile gesteuert. Die Anlage wird vollautomatisch über eine Rechnereinheit gesteuert. In den Abteilen befinden sich insgesamt 8 Temperatursensoren, die für eine gleichmäßige Temperatur sorgen.

Durch die Bauweise und die automatische Temperatursteuerung ist es möglich, den Maststall ohne weitere Zufuhr von Wärmeenergie oder Abluftventilatoren zu fahren. Der Stall kann somit fast ohne Kosten für Energie betrieben werden. Lediglich für die Lüftungssteuerung und Umwälzpumpe für das Wasser wird geringfügig Energie benötigt.

Die Wasserversorgung läuft über eine Kreislaufleitung und eine neu entwickelte, 3 stufige Umwälzpumpe mit Heizsystem. Das Heizsystem für die Wasserversorgung wird bei belegtem Stall eigentlich nicht nötig, ist aber sinnvoll, wenn der Stall durch Neubesatz leer steht oder einzelne Abteile zwischenzeitlich nicht belegt sein sollten.

Der Stall ist mit einer Einweichanlage (System Speedfit) ausgestattet, um eine leichte Reinigung zu ermöglichen.

Die Firma Atlantic lieferte den gesamten Oberbau, sowie Bewehrungspläne und Biegeliste für den Unterbau. Bei anderen Fütterungsarten (Brei- oder Trockenfütterung) liefert Atlantic auch die Silo- und Futterversorgungstechnik.

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